Baum

Bäume symbolisieren das Leben selbst und unsere Biografie: Von den Wurzeln über den Stamm bis zu den Verästelungen und der Krone samt den Früchten. Wurzeln geben uns Halt, der Stamm zeigt unseren Stand, unsere Vorgeschichte und unser Wachstum. Die vielen Äste verkörpern unsere Entscheidungen und Handlungen in verschiedenen Rollen – oder stehen für Vernetzung. Die Krone steht dafür, wie wir uns selbst zeigen (wollen). Jeder Mensch bringt Früchte, also (berufliche) Erfolge, hervor in den unterschiedlichsten Formen. Zudem verweist der Baum auf unsere Ressourcen. Und er zeigt sich zyklisch beim Erwachen, Erblühen, Verfall und Rückzug, was uns auch im Berufsleben begegnet.

Was bedeutet dies auf Ihrem beruflichen Weg, für Ihre derzeitige (berufliche) Situation?
Was verbinden Sie selbst momentan mit dem Baum? Was sehen Sie im Baum?

Vorgeschichte und persönlicher Hintergrund

Aus welchem sozialen Umfeld wir kommen, wie wir in unserer Kindheit geprägt wurden und wie wir aufgewachsen sind, beeinflusst uns ein Leben lang. Die berufliche Orientierung und Ziele, die Art und Weise wie wir arbeiten und die Möglichkeiten, uns beruflich zu entfalten sind nur ein paar Beispiele, worauf unsere Vorgeschichte Einfluss nimmt. Soziale Umstände wie Migration, Einkommen, sozialer Status, Gesundheit usw. wirken auch mit hinein.

  • Was war die größte Leistung in meinem bisherigen (Berufs)Leben?
    Wie fühlt sich der Gedanke daran an?
  • Durch welche Situation / welches Erlebnis habe ich in meinem Berufsleben am meisten Erfüllung erfahren?
    Wie wirkt sich das Heute aus?
  • Welches sind die wichtigsten Erfolge in meinem bisherigen Leben?
    Wie wirken diese heute weiter?
  • Wer sind / waren Schlüsselpersonen in meinem Leben? Und warum?
  • Wer inspiriert mich – und warum?
  • Was gehört unverwechselbar zu meiner Eigenart?
  • Wofür bin ich dankbar?
  • Welche Chancen liegen in erfahrenen Widerständen oder bisherigen Herausforderungen?
    Welche Kraft schöpfe ich daraus?
  • Was wollte ich als Kind oder junge Erwachsene werden?
    Wie wirkt sich dieser Wunsch auf das Hier und Jetzt aus?

Literatur

  • Das Kind in dir muss Heimat finden (Stefanie Stahl)
  • Das große Buch der Gefühle (Udo Baer, Gabriele Frick-Baer)

Eigene Rollen und Rollenbilder

Jeder Mensch nimmt je nach Umfeld und Situation unterschiedliche Rollen ein. Gerade Frauen haben viele Rollen inne: Tochter, Schwester, Partnerin, (Groß-)Mutter, Kollegin, Freundin, Vereinskollegin, Künstlerin, Leidensgenossin und noch viele mehr. Hinzu kommt, dass gesellschaftliche Rollenbilder Erwartungen auf einzelne Menschen aufbauen. Wenn wir diese Zuschreibungen nicht erfüllen, kann das teilweise zu Konflikten führen. „Rabenmutter“, „Karrierefrau“ oder das „Heimchen am Herd“ sind nur ein paar Begriffe für unerwünschte Rollenbilder. Es ist schwierig, allen Rollen gleichermaßen gerecht zu werden und dazu gesellschaftliche Erwartungen zu erfüllen. Es kann aber helfen, sich seine Rollen und den damit verbundenen Aufgaben im ersten Schritt bewusst zu machen. Für die einzelnen Menschen bedeutet das Aufbrechen von Rollenbildern mehr Freiheit und Handlungsspielraum, gerade für Frauen.

  • Welche Rollen übe ich in welchen Situationen aus?
    Welche Rollen besetze ich in der Familie, im Freundeskreis, bei der Arbeit, im Ehrenamt?
    Welche Erwartungen sind damit verbunden?
  • Gebe ich selbst die Erwartungen an die einzelnen Rollen vor?
    Wenn ja: Was leitet mich?
    Wenn nicht, woher kommen die Erwartungen?
  • Welche Rollen erfülle ich aus meiner Sicht sehr gut und in welchen Rollen fühle ich mich nicht ganz wohl?
    Was lösen die verschiedenen Rollen und ihre entsprechenden Erwartungen bei mir aus?
  • Welche ungeliebten Rollen übe ich aus?
    Entscheide ich alleine über meine verschiedenen Rollen?
    Möchte ich mich von Erwartungen lösen, die mit manchen Rollen verbunden sind?
  • Was könnte aus mir werden, wenn ich bestimmte Rollen nicht mehr oder anders ausübe?
  • Welche Prinzipien hindern mich in meinem Wachstum?
    Welche sind förderlich?

Früchte unseres Lebens

Früchte können für unsere beruflichen Erfolge stehen, wie der erfolgreiche Ausbildungs- oder Studienabschluss, gut gemeisterte Projekte oder die Beförderung, auf die Sie lange hingearbeitet hatten. Wir streuen auch Samen, aus denen Früchte erwachsen, die von anderen geerntet werden oder die langfristig an anderer Stelle heran-  oder weiterwachsen. Selbstständige bringen ebenso Früchte hervor in Form neuer Produkte oder Dienstleistungen, die von Kundschaft gepflückt werden sollen. Und dann sind da noch die Früchte, die im Berufsleben meist unsichtbar bleiben: gut entwickelte Kinder zuhause, liebevoll gepflegte Angehörige, ein engagiert betriebenes Ehrenamt und freiwilliges soziales Engagement.

… der Blick auf mich selbst:

  • Was ist mir heute / in verschiedenen beruflichen Stationen (gut) gelungen?
    Was ist / war das Geheimnis meines Erfolges?
    Was bedeutet Erfolg für mich ganz persönlich?
  • Was sagen andere, was ich gut mache?
  • Was hebt mich von anderen ab?
    Wie äußert sich dies?
  • Welche Kompetenzen habe ich in meinem bisherigen (beruflichen) Leben erworben?
    Wie kann oder will ich diese weiter nutzen?
  • Welche Spuren möchte ich (beruflich) hinterlassen? Wo Zeichen setzen?
  • Was macht mir am meisten Freude?
    Was kann ich weiterhin dafür tun – oder anderes (weg)lassen?
  • Wann bin ich zuletzt in meinem Tun aufgegangen?
    Was nehme ich daraus an Erkenntnissen für meine Zukunft mit?
  • Welche Früchte möchte ich noch ernten?

… der Blick auf andere:

  • Auf welche Art und Weise profitieren andere von mir und meiner Arbeit?
  • Wen (er)nähren meine Früchte?
  • Wie werde ich für andere wirksam?
    Woran erkenne ich dies?
  • Wem dient meine Arbeit?
    Auf welche Art und Weise werde oder bin ich anderen wertvoll?
    Wie wirkt sich dies auf mich selbst aus?
  • Welche Spuren habe ich hinterlassen, von denen andere in ihrer profitieren?
  • Welche Spuren habe ich in Menschen oder in / für die Gesellschaft hinterlassen?

Weiteres speziell für Existenzgründerinnen:

  • Was kann ich tun, damit (potenzielle) Kundinnen und Kunden von mir / meinem Produkt erfahren?
  • Welchen Zusatznutzen bietet mein Produkt / mein Angebot den Kundinnen und Kunden?
  • In welcher Art und Weise profitieren andere von meinem Angebot / meinem Produkt?
  • Wo liegt mein Unique Selling Point (USP)? Was hebt mich von anderen ab?
  • Übung: Meine “Erfolgsgeschichte”
  • Den eigenen Lebenslauf zu überarbeiten ist die beste Möglichkeit, um eigene berufliche Erfolge und Erfahrungen sichtbar zu machen und sich diese selbst ins Bewusstsein zu holen. Danach sollten Sie sich selbst einmal auf die Schulter klopfen und ein Lächeln schenken. Tipp: Unsere Kontaktstelle bietet immer wieder Veranstaltungen zum Thema Bewerbungsunterlagen und Vorstellungsgespräch an: hier klicken.

Literatur

  • Es ist später als du denkst. Perspektiven für die Restbiografie (Rolf Arnold)
  • Wie man wird, wer man sein kann. 29 Regeln zur Persönlichkeitsbildung (Rolf Arnold)