Wasser und Quelle

„Wasser: Quell des Lebens“. Wasser und Quellen symbolisieren Neubeginn und Veränderung. Quellen in uns Menschen bringen Ideen oder Strategien hervor. Wasser ist kraftvoll. Es kann das Fließende, Beschauliche, Stetige – aber auch das Mitreißende, Mächtige und Transformierende verkörpern. Diese Zustände kennen wir auch aus der Arbeitswelt. Mal schlummern unterirdische Vorkommnisse unter dem Boden, ein anderes Mal plätschert ein Bach gemächlich an uns vorbei oder es peitschen uns Wellen um die Ohren. Wasser ist zudem unglaublich veränderbar, flexibel und findet immer einen Weg. Und es formt und verändert selbst seine Umgebung. Wasser kann damit für berufliche Qualitäten stehen, die es zu entwickeln gilt.

Was bedeutet dies auf Ihrem beruflichen Weg, für Ihre derzeitige (berufliche) Situation?
Was verbinden Sie selbst momentan mit Wasser oder einer Quelle? Was sehen Sie in Wasser und Quellen?

Ideenquelle und Schaffenskraft

Es gibt Menschen, die vor Ideen sprudeln und sich selbst, oder ihre Geschäftsidee, immer wieder neu erfinden. Mal fällt es uns leichter, mal schwerer, in eine kreative Schaffenskraft zu kommen, um eigene Ideen zu verwirklichen, voranzutreiben und auszugestalten. Kreativität ist nicht nur in innovationsstarken Branchen, sondern auch bei der Selbstständigkeit und in einem Großteil aller Arbeits- und Tätigkeitsfelder gefordert.

  • Was bedeutet für mich „Kreativität“?
    In welchen Bereichen bin ich kreativ?
    Bin ich schöpferisch oder gestalterisch kreativ? Bin ich kreativ beim Lösen von Problemen? Oder kreativ, neue Ideen zu entwickeln?
  • Was lösen folgende Sätze in mir aus:
    • Ich fühle mich wohl, wenn ich ein größeres Maß an Anleitung bekomme.
    • Ich fühle mich wohl, wenn ich eigene Ideen einbringen, entwickeln und umsetzen kann.
  • Wie muss mein (Arbeits)Umfeld gestaltet sein, damit ich Zugriff auf meine kreativen Fähigkeiten habe?
  • Arbeite ich derzeit in einem Umfeld, das meine Kreativität fördert / in dem ich Ideen entwickeln oder einbringen kann?
    Kann ich mich oder meine Vorhaben aktuell selbst verwirklichen? Will ich das? Was löst ein “ja” oder “nein” auf diese Fragen in mir aus?
  • Was hindert mich in meiner momentanen beruflichen privaten Situation daran, kreativ zu arbeiten bzw. Ideen zu entwickeln?
  • Welche (berufliche) Idee trage ich schon lange in mir?
    Warum habe ich sie bislang nicht umgesetzt?
    Was brauche ich, um meine Idee zu verwirklichen?
  • Habe ich eine Geschäftsidee für eine mögliche Gründung?
    Was brauche ich, um diese Idee umzusetzen?

Literatur

  • Kreativität: Wie Sie das Unmögliche schaffen und Ihre Grenzen überwinden (Mihaly Csikszentmihalyi)
  • FLOW und Kreativität: Wie Sie Ihre Grenzen überwinden und das Unmögliche schaffen (Mihaly Csikszentmihalyi)

Für Gründerinnen

Ins-Fließen-kommen und Flow

Wasser kann ruhig vorbeiziehen, fröhlich plätschern oder ein mitreißender Strom sein. Manchmal begegnen uns im Leben oder im beruflichen Alltag Stromschnellen, mal Staudämme und womöglich Schleusen, die alles zum Stocken oder Stehen bringen. Wir merken deutlich, wenn unser Handeln ins Fließen kommt, wo es vorher blockiert war. Es gibt Arbeitstage oder Arbeitsbedingungen, an / in denen uns die Arbeit leicht von der Hand geht, wir voll und ganz in unserer Tätigkeit aufgehen und nicht merken wie die Zeit verfliegt. Dann sind wir im Flow. Konzentration, Kreativität und Motivation steigen an. Die Herausforderung ist, sich zu vergegenwärtigen, unter welchen Bedingungen wir (wieder) in einen „Flow-Zustand“ kommen und die Bedingungen hierfür entsprechend zu gestalten.

  • Wann war ich zuletzt in einem Flow-Zustand?
    Bei welcher Tätigkeit?
  • Welche Flow-Zustände habe ich im beruflichen Kontext?
    Wann fühle ich mich beschwingt, bei dem was ich tue?
    Wie fühlt sich das an?
  • Was oder wer reißt mich mit? Welche Themen und Tätigkeiten?
    Wann reiße ich andere mit? Wie mache ich das?
    Und wie fühlt sich das an?
  • In welchen Situationen gehe ich mit dem Strom, wann kämpfe ich gegen den Strom an?
  • Mit welcher Welle kann ich mitreiten?
  • Unter welchen Bedingungen laufe ich zur Höchstform auf?
  • Welchen Einfluss kann ich auf meine Arbeitsumgebung oder die Arbeitsinhalte nehmen, um Flow-Zustände zu erreichen?

Der Begriff „Flow“ wurde erstmals von Mihaly Csikszentmihalvi geprägt, dem Vater der Positiven Psychologie. Csikszentmihalvi definierte acht Schlüsselfaktoren, die zum Flow-Zustand führen. Um in einen Flow zu kommen, hilft es

  • … das richtige Verhältnis zwischen Anforderung und Fähigkeit zu finden
  • … klare Ziele festzulegen
  • … Ablenkungen zu reduzieren
  • … Multitasking zu vermeiden
  • … nichts zu erzwingen
  • … im Zweifelsfall etwas zu tun, das Sie mögen

Literatur

  • Das Geheimnis des Glücks (Mihaly Csikszentmihalyi)
  • Der Weg zum Glück. Der Entdecker des Flow-Prinzips erklärt seine Lebensphilosophie (Mihaly Csikszentmihalyi)
  • Flow im Beruf. Das Geheimnis des Glücks am Arbeitsplatz (Mihaly Csikszentmihalyi)

Flexibilität und Transformation

Wasser ist das beweglichste, flexibelste und veränderbarste Element. Es reagiert auf die Umwelt, indem es zum Beispiel bei Kälte zu Eis wird, beschleunigt oder verlangsamt sich, findet Umwege und bringt Reaktionen in Gang. Auch in der Arbeitswelt sind wir Veränderungen und Gegebenheiten ausgesetzt, die uns Flexibilität und Anpassungsfähigkeit abverlangen. Insbesondere dann, wenn wir parallel Sorgearbeit leisten, wie Kinderbetreuung oder die Pflege von Angehörigen.

Großen Einfluss auf unsere beruflichen Tätigkeiten haben der gesellschaftliche Wandel und die damit einhergehende Transformation. Dieser Wandel birgt Herausforderungen wie Chancen für unsere berufliche und persönliche Zukunft – und die Möglichkeit, den Wandel mit zu gestalten und zu formen durch unser eigenes Tun und Wirken.

  • Inwieweit zeugt mein Lebenslauf / zeugen meine beruflichen Stationen von Flexibilität?
    Habe ich mich beruflich weiterentwickelt?
    Habe ich Neues ausprobiert und mich umorientiert?
  • Was lösen berufliche Veränderungen für ein Gefühl in mir aus?
    Bleibe ich gelassen oder empfinde ich dies als große Herausforderung?
  • Bin ich offen für Veränderungen oder die Arbeit mit neuen Methoden oder Arbeitsformen?
    Suche ich die Veränderung?
    Wie wichtig ist mir Kontinuität?
  • Wie ist mein Umgang mit Problemen, neuen Gegebenheiten oder sich schnell verändernden Anforderungen / Aufgaben / Fragestellungen?
  • Wie flexibel kann ich sein im Hinblick auf Arbeitszeiten?
    Welche Flexibilität brauche ich seitens meines Arbeitgebers / meiner Arbeitgeberin?
  • Wie wichtig ist mir, Prozesse oder Abläufe selbst (mit) gestalten zu können?
    Wie wirkt sich das auf meine Motivation und Arbeitszufriedenheit aus?
    Wie hoch ist mein Gestaltungswille?
  • Wie fühlt es sich an, Verantwortung zu übernehmen?
    Wie leicht fällt es mir, Verantwortung zu übernehmen?